Heavy Metal entstand ursprünglich im britischen Raum, der bis in die frühen 1980er Jahre auch dominanter Teil der Subkultur blieb. Mit dem Aufkommen des Thrash Metal in der ersten Hälfte der 1980er, der größtenteils von US-amerikanischen und deutschen Bands geprägt wurde, änderte sich das. Mit der folgenden Stilexplosion der 1980er Jahre wurde besonders Skandinavien bedeutend für die Weiterentwicklung der verschiedenen Metal-Stile, aber auch in anderen Regionen der Welt begannen sich eigenständige Metal-Szenen zu entwickeln.


Eingefleischten Metalheads muss man nichts über Metal erzählen, das ist uns bewusst. Sie wissen alles über die verschiedenen Stil-Richtungen und vor allem über "ihre" Bands.

 

Da sich aber immer wieder auch Menschen, die mit Metal "nichts am Hut haben" auf diese Seite hier verirren, hier einige Grundinfos:

 

Es gibt zig Subgenres des Metal. Das bekannte Magazin METAL HAMMER hat dazu eine kleine Auflistung publiziert: https://www.metal-hammer.de/bands/genres/. Auf Wikipedia findet sich zum Thema "Metal" folgende grafische Darstellung, die die Komplexität des Genres sehr viel deutlicher macht:



Es gibt Wertungen wie: "Mit Geschrei kann ich nichts anfangen", "das ist ja Horror-Musik" oder gar "ist das überhaupt Musik?", usw. - klar, über (Musik-)Geschmack lässt sich im Grunde nicht oder aber auch sehr viel streiten.

 

Wer sich nicht dafür interessiert, wird sich auf Metal auch nicht einlassen können. So ist es mit allen Dingen.

Wer sich aber grundsätzlich für Musik interessiert und da tiefer einsteigt, wird an Metal wohl nicht vorbei kommen!

 

Lange Zeit haben sich vor allem Soziologen und Kulturwissenschaftler mit diesem Thema befasst - die Musikwissenschaft machte einen großen Bogen um "Metal". Glücklicherweise hat sich das geändert. Hierzu gibt es einen recht interessanten, einführenden Artikel:

https://www.zeit.de/kultur/musik/2011-02/heavy-metal-forschung und hier ein Zitat aus https://www.netzpiloten.de/mehrwissen-die-wissenschaft-des-heavy-metal-teil-i/:

 

"Um ordentliche Metalmusik zu machen, bedarf es – entgegen vieler Vorurteile – einem musikalischen Feingefühl, technischer Finesse und ausreichend Übung. Insbesondere der typische Gesang des Genres stellt sich als Herausforderung für den Sänger dar. Ob Growling (Knurren, Brummen), Grunting (Grunzen), Shouting oder Screaming: All diese Techniken werden dem gutturalen Gesang zugeordnet, also dem Kehlgesang (...)."

 

Der Kehlgesang wird in vielen Kulturen verwendet (so z.B. in der sardischen Volksmusik, amerikanischen Country-Musik, speziell das Blue Yodeling, im alpenländischen Jodeln, im Joik der Samen - Ureinwohner Lapplands) um den normalen Stimmumfang eine Oktave nach oben oder unten zu erweitern. Growling erinnert an das Knurren eines Tieres und wird vor allem im Death Metal und im Grindcore eingesetzt. Das grosse Problem bei der Anwendung gutturaler Gesangstechniken: Es fehlt an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und einer einheitlichen Theorie, was daran liegt, dass er zum einen selten verwendet, zum anderen auch oftmals nicht wirklich als Kunstform anerkannt, sondern als «Lärm» verlacht wird.

 

Kurzum: Wer "growlen" möchte, sollte nicht versäumen Gesangsstunden besuchen, um die Grundlagen von Atmung und Gesangstechnik zu erlernen. Außerdem ist es ratsam, präventiv die Grundsätze der Stimmhygiene zu befolgen, genauso wie beim klassischen Gesang oder bei anderen Berufen, welche die Stimme stark beanspruchen. Auch Metal-Sänger und -Sängerinnen brauchen Stimmbänder.

 

Und hier noch einige Literaturtipps:

Methoden der Heavy Metal-Forschung, Interdisziplinäre Zugänge

Susanne Sackl-Sharif: Gender – Metal – Videoclips. Budrich UniPress, Opladen 2015;

Christoph Lücker: Das Phänomen Heavy Metal. Ein Szene-Porträt. Nicole Schmenk, Oberhausen 2008;

Bettina Roccor: Heavy Metal. Die Bands. Die Fans. Die Gegner. C. H. Beck, München 1998;

Amber R. Clifford-Napoleone: Queerness in Heavy Metal Music. In: Routledge Studies in Popular Music. Nr. 5. Routledge, 2015;

Roland Hesse: Metal – Musik, Szene und Lebenseinstellung. Herbert Utz (Literareon), München 2013;

u.v.m.